Das vergangene Jahr hielt einige hochkarätige Filme parat und war unterm Strich ziemlich stark sowohl für Kino als auch Streaming. Darunter waren große, lang erwartete Titel wie "The Batman", aber auch kleinere Filme wie "Triangle of Sadness" oder "Men" konnten einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Schauen wir uns an, was 2023 in den Startlöchern steht.
Spider-Man: Across The Spider-Verse
Während ich bei den Spiderman-Filmen mit Tom Holland den Überblick verloren habe, wie viele es eigentlich gibt und in welcher Reihenfolge sie in welcher Beziehung zum MCU stehen, hatte "Spider-Man: A New Universe" mich damals rundum überzeugt. Die frische Aufmachung und die Tatsache, dass man die Story nicht krampfhaft in den kompletten MCU-Kosmos einsortieren muss, haben Spidey endlich wieder Spaß machen lassen. Vor allem visuell war klar: SO kann ein Film authentisch seine Comicvorlage adaptieren und weniger einen Animationsfilm als vielmehr ein bewegtes Comic-Heft liefern.
Von der Fortsetzung erhoffe ich mir, dass an den ersten Teil qualitativ angeknüpft wird. Der Film kommt in Juni ins Kino.
65
Die Macher der "A Quiet Place"-Filme bringen mit Hilfe von Producer Sam Raimi ihr neues Werk "65" in die Kinos. Hauptdarsteller ist Adam Driver, der nicht nur bei Star Wars, sondern auch mit "Marriage Story", "House of Gucci" und "White Noise" bewiesen hat, dass er Filme allein tragen kann und zu den vielseitigsten Schauspielern Hollywoods zählt. Liest sich in den Personalien also sehr gut.
Nach dem Absturz seines Raumschiffs muss sich ein Reisender (der laut Trailer anscheinend in Begleitung seiner Tochter ist?) durchs Dickicht eines fremden Planeten schlagen. Dort macht er Bekanntschaft mit: Dinosauriern!
Könnte ein starker Genrefilm werden, hat aber sicher auch das Potential zum Rohrkrepierer. Ich hoffe natürlich ersteres. Kinostart ist der 17. März.
Oppenheimer
Christopher Nolan war ohne Frage einer der einflussreichsten Filmemacher der letzten 20 Jahre. Ob Batman, Inception, Dunkirk oder Tenet: wirkungsstarke Bilder, Charaktere mit Tiefe, dichte Atmosphäre und metaphorische Botschaften stehen für die Werke von Nolan, der als Regisseur aus meiner Sicht noch keinen schlechten Film abgeliefert hat (als Produzent hingegen durchaus den einen oder anderen).
Nun nimmt er sich die Geschichte des Wissenschaftlers und Entwicklers der Atombombe, J. Robert Oppenheimer, vor. Die Erwartungen an Nolan sind ohnehin immer hoch und die Tragweite des Themas wirkt darauf nicht gerade mildernd.
Oppenheimer sagte: „Jetzt bin ich zum Tod geworden, der Zerstörer der Welten.“ Das Plakat scheint uns genau das vermitteln zu wollen.
Den Film ab 21.07. im IMAX-Kino zu sehen, gehört für mich zum Pflichtprogramm 2023.
Barbie
Was kann man schon von einem Barbie-Film erwarten? Man denke nur an die schaurigen Animationsproduktionen, die schon beim ersten Blick treffenderweise nach Plastik aussehen. Aber aufgepasst: Greta Gerwig ("Little Women") an der Regie, Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken. Alles Namen, die sich normalerweise nicht für den letzten Rotz hergeben.
Dazu kommt noch der Umstand, dass Greta Gerwig bereits die Hausaufgabe des Teaser-Trailer mit einer 1+ mit Sternchen übererfüllt hat und ich mich wirklich Frage: kommt hier das Trash-Festival des Jahres auf uns zu? Wird der Spagat zwischen kommerzieller Anbiederung an ein zweifelhaftes Spielzeug von gestern und augenzwinkernder Parodie gemeistert? Ich bin sehr gespannt, was da auf uns zukommt, sehe aber sehr großes Potential. Ab dem 21. Juli erfahren wir es.
The Super Mario Bros. Movie
Super Mario als Film hat natürlich Anfang der 90er schon total gut funktioniert - nicht. Nun ja, zumindest ein Geheimtipp für den nächsten Trash-Filmeabend oder eine Folge SCHLEFAZ war drin. Was also wird 2023 anders?
Das was es bisher zu sehen gibt, lässt darauf schließen, dass Nintendo seine wichtigste IP in die richtigen Hände gelegt hat. Audiovisuell ist das Ding ein Brett und wirkt so, als ob es eine gelungene Mixtur aus Fanservice, Humor und Abenteuer wird, die alle Erwartungen übertreffen. Und damit all das, was Videospielverfilmungen wie Sonic, Resident Evil oder Prince of Persia nie waren: eine liebevolle Hommage mit Gespür für Details, in die anständige Arbeit geflossen ist.
Klar, über die Stimme von Chris Pratt mag man streiten, aber ich würde auch nicht über zwei Stunden die "It's-a me"-Stimme aus den Spielen hören wollen. Ich spare mir meine Lorbeeren noch bis zum 7. April auf, um sie dann hoffentlich feierlich auszupacken.
Dune: Part Two
Wenn einer der besten Regisseure, Denis Villeneuve, sich anspruchsvoller Science Fiction annimmt, dann sollte man Tickets vorbestellen. Mit "Blade Runner 2049" und "Dune" ist dies mehr als klar geworden und es gibt aktuell keinen Grund, warum der zweite Teil von Dune hier unterliefern sollte.
Wir haben lange genug auf die Fortsetzung gewartet und ich möchte 2023 endlich erfahren, welche Dramen das Haus Atreides noch erwarten wird.
Einen Trailer sollten wir hoffentlich Anfang dieses Jahres erhalten.
Beau Is Afraid
Filmemacher Ari Aster gehört zu den Leuten, die in den vergangenen Jahren den Horrorfilm innoviert haben. Nicht zuletzt dank seiner Werke "Hereditary" und "Midsommar" machen Begriffe wie "Art-Horror" oder "Elevated Horror" die Runde. Ich selbst bin großer Fan beider Filme, da sie das beste aus erstklassigem Drama und klassischem Horror im Stile der 70er vereinen und intensive Erlebnisse mit viel Substanz bieten.
Nun kommt ab April Asters dritter Film "Beau is Afraid" mit Hauptdarsteller Joaquin Phoenix in die Kinos. Es ist nur vage klar, welche Art von Ängsten Beau plagen und auf welche Reise er sich begeben wird. Für mich ist dies aber mein derzeit größtes Highlight im Kinokalender, auf das ich mich wahnsinnig freue. Interessante Ideen, großes Schauspiel und den einen oder anderen Mindfuck verspricht bereits der Trailer.
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