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Meine Top 10 Videospiele 2023

Meine top 10 First Plays bestehen aus aktuelleren, aber nicht brandneuen Spielen, die mich 2023 am meisten begeistert haben. Im Gegensatz zum Vorjahr kam ich in diesem Jahr ganz gut zum Zocken und habe ca. 30 Spiele gespielt.



Auch beim Thema Gaming gab es einige Spiele, die ich stark fand, die es aber nicht in die Top 10 geschafft haben:

So kam ich 2023 erstmals dazu, das zweite Shining Force auf dem Sega Mega Drive durchzuspielen. Ein tolles Taktik-RPG, das den Vorgänger in punkto Charaktervielfalt, Umfang und Story deutlich übertrifft. Die Erfahrung war letztendlich aber dem ersten Teil zu ähnlich und daher qualifiziert es sich nicht für die Bestenliste. Trotzdem bin ich großer Fan der Reihe und dieses Jahr steht ganz dick Shining Force CD auf der Agenda.

Ebenfalls bei mir haften geblieben ist The Red Strings Club. Das Indie-Adventure in schönster Pixel-Optik stellt das Gameplay hinten an und legt den Schwerpunkt auf Dialoge und Story. Und die Story ist (auch in der deutschen Fassung) super geschrieben, von vorne bis hinten spannend und interessant. Für ruhigere Spielstunden mit SciFi-Atmo eine gute Wahl.

Observation zeigt, wie ein SciFi-Abenteuer auch anders gehen kann - angespannte Stimmung, großes Drama im Weltall und Kampf ums Überleben auf einer beschädigten Raumstation. Ihr übernehmt jedoch nicht die Rolle der einzigen Überlebenden, sondern kontrolliert die KI S.A.M., um Codes zu knacken, Sonden zu steuern und die Station zu reparieren. Leider geht die hohe Authentizität und Atmosphäre auf Kosten der Spielbarkeit, da die Bedienung oft sperrig und spaßbremsend ist. Aber ein einmaliges Abenteuer, das visuell, storytechnisch und atmosphärisch einiges bietet.


10. Child of Light (2014)



Prinzessin Aurora fällt in einen tiefen Schlaf und erwacht in der Traumwelt Lemuria, in der sie finstere Monster bekämpft, um Umbra, die Königin der Nacht, zu besiegen. Eine Art Remix des Dornröschen-Märchens.

Der erste Blick auf Child of Light weckt Assoziationen an gegenwärtige Metroidvanias und die ersten Spielminuten gehen in eine ähnliche Richtung. Jedoch wird schnell klar, dass Child of Light ziemlich linear ist und der Kern des Spiel rundenbasierte Kämpfe mit einem motivierenden Kampfsystem sind. Ihr kämpft üblicherweise mit zwei Held*innen im Tag-Team und könnt diese auch mit Erfahrungspunkten und magischen Kristallen immer mächtiger werden lassen.

Das Spiel macht nichts bahnbrechend Neues und hat durchaus Schwächen in der Menüführung und dem Leveling-System der Charaktere, lässt euch aber auch schön gestaltete Welten erkunden, spannenden Stories folgen und hat ein Kampfsystem, das ich mir für aktuelle Final Fantasys wünschen würde. Als Negativpunkt will ich aber nicht unerwähnt lassen, dass Storytelling in Reimform nicht die beste Entscheidung war.


9. Stories Untold (2017)



Gerade einmal drei Stunden dauert ein Playthrough von Stories Untold. Der Wiederspielwert ist kaum vorhanden, wenn ihr es nicht jemandem zeigen wollt. Dennoch ist mir die Horror-Hommage an das Text-Adventure im Gedächtnis geblieben. Weil es ein Spiel ist, bei dem jeder Pixel sitzt. Von der ersten Sekunde bis zur letzten hat jede Aktion Hand und Fuß, ist jedes Stück Handlung spannend inszeniert.

Mal bedient ihr analoge Bandmaschinen und Funkgeräte, mal löst ihr auf dem Heimcomputer ein textbasiertes Adventure ohne Grafik. Es kann manchmal so einfach sein, eine Menge Spielspaß und Spannung zu bieten.


8. Storyteller (2023)



Storyteller habe ich regelmäßig vorm Schlafen gespielt, daher hat es einen besonderen Stellenwert. Und es ist das einzige Game in dieser Liste, das ich auf dem Tablet gespielt habe, für das es perfekt geeignet ist (und mit Netflix-Abo ohne Mehrkosten gespielt werden kann).

In dem interaktiven Rätselbuch warten märchenhafte Kurzgeschichten darauf, von euch vervollständigt zu werden. Dazu stehen euch Schauplätze und Figuren zur Verfügung, die wie logische Operatoren funktionieren: Denn herauskommen muss die geforderte Story (siehe Screenshot). Was geradezu kindisch einfach klingt, entpuppt sich im Spielverlauf als anspruchsvolle Herausforderung für die grauen Zellen. Love it!


7. Yes, Your Grace (2020)



Ich kann folgendes festhalten: Noch nie waren 1,99€ im Switch-Sale besser investiert!

In Yes, Your Grace übernehmt ihr die Rolle von König Eryk und verwaltet ein kleines Königreich. Jeden Tag stehen Bürger und Lords vor eurem Thron und bitten euch um Hilfe. Der eine will seinen Sohn mit eurer Tochter vermählen, die andere möchte eine Kneipe eröffnen und im Dorf um die Ecke wurden alle Schafe gerissen. Doch helfen könnt ihr nkcht allen, denn Rohstoffe und Bedienstete sind knapp. Und die Ressourcen Gold, Vorräte, Streitkräfte und Zufriedenheit des Volkes sollten möglichst im Einklang bleiben. Denn am Horizont steht bereits die Armee eines großen Feindes. Ach ja, und einen Nachkommen solltet ihr möglichst auch noch zeugen...

Yes, Your Grace verknüpft eine einfache Wirtschaftssimulation mit Point & Click Elementen. Am Ende wird euch die eigene Familie mit drei Töchtern mehr graue Haare kosten als die anstehende Schlacht. Leider ist die deutsche Fassung nicht sehr gut übersetzt, auf Englisch sind die Dialoge aber mit viel Witz geschrieben und das Spiel schafft gekonnt den Spagat zwischen Komödie und Drama.


6. Stray (2022)



Miau! Dieses Indie-Action-Adventure entführt uns in eine von Robotern bevölkerte, unterirdische Welt voller Neonfarben. Dabei wollen wir nichts weiter, als unsere Katzenfamilie wiederfinden. Auf dem Weg zurück begegnen wir mechanischen Freunden, krabbelnden Feinden und werden unverhofft Teil von etwas viel größerem - dem Weg an die Oberfläche!

Einziger Negativpunkt sind die (wenigen) Passagen mit Shooter-Elementen, die ein wenig deplatziert im Rest des Spiels untergehen. Die restliche Reise aus Erforschen, Klettern, Sammeln und Rätseln ist aber ein audiovisueller Schmaus und lädt in eine bemerkenswerte virtuelle Welt ein. Und Stray ist wirklich nicht nur eine Aneinanderreihung von Leveln, sondern verdient das Prädikat "virtuelle Welt" vollkommen.


5. Demon's Souls (2020)



Als großer Souls-Fan war das Remake von Demon's Souls ein Pflichtspiel für mich. Das Original habe ich nie gespielt, aber im Prinzip ist die Formel klar, wenn man bereits Dark Souls kennt. Die Unterschiede, bspw. das Heilsystem ohne Estus Flasks und den Levelzugriff über einen Hub fand ich im direkten Vergleich weniger elegant, aber auch nicht schlecht oder gar störend. Was wirklich etwas abfällt, sind jedoch die Bosskämpfe, die weniger fordernd und imposant daherkommen als in anderen Genrevertretern. Das macht das smarte Design innerhalb der Level aber wett, die über jeden Zweifel erhaben sind.


4. Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder's Revenge (2022)



In den letzten zwei Jahren haben die Ninja-Schildkröten aus meiner Kindheit ein bemerkenswertes Comeback hingelegt. Sie waren auch davor irgendwie präsent, nur die Qualität der TV-Adaptionen und Games hat oft nicht gestimmt. Im letzten Jahr gab es einen neuen Kinofilm und in Deutschland wurde endlich die umwerfende Comicreihe von IDW gelauncht. Nebenbei gab es zuvor auch eines der kompetentesten Beat em Ups der Videospielgeschichte, Shredder's Revenge.

Anknüpfend an den Klassiker Turtles in Time (SNES), kombiniert mit den Designs der beliebten Spielzeugreihe von Playmates ergibt sich eine nostalgische Klopperei in bester Pixeloptik. Das Set an Moves ist gleichermaßen spaßig und komplex genug, um eine lange Lernkurve zu ermöglichen. Die Wiederbelebung einer älteren Marke, die gleichzeitig viel neues bietet und an alte Stärken anknüpft, hat selten besser funktioniert.


3. Death's Door (2021)



Wenn The Legend of Zelda und Dark Souls ein Kind hätten, dann könnte so etwas wie Death's Door herauskommen. Und man könnte sich als Videospiel deutlich schlimmere Eltern vorstellen.

Die isometrische Grafik ist schön anzusehen und führt eine Krähe im Dienste des Jenseits auf die Reise, Seelen ins Reich der Toten zu holen. Wenn Seelen nicht durch spezielle Türen von den Reapern (allesamt Krähen) ins Jenseits befördert werden, gibt es nämlich Chaos und lästigen Papierkram. Die Story kommt mit viel Humor und sympathischen Figuren daher, die Welt wurde originell designt. So geht es mal in eine Hexenvilla, die direkt aus einem Ghibli-Film stammen könnte und mal zu überfluteten Ruinen mit dämonischen Fröschen.

Mit fordernder Action, die nie zu schwer wird und einem vertrackten, anspruchsvollen Leveldesign voller Schalter, versteckter Items und Bosskämpfen. Untermalt wird das Action-Adventure von einem melancholischen Soundtrack der ersten Klasse.


2. It Takes Two (2021)



Die Eltern May und Cody bringen ihrer Tochter halbherzig bei, dass sie sich scheiden lassen. Tochter Rose aber weiß sich ganz besonders zu wehren: Mithilfe des magischen Book of Love werden die Seelen der beiden Eltern in kleine Spielzeugpuppen transferiert und auf einmal müssen sich die beiden damit anfreunden, nur 20cm groß zu sein. Darauf beginnt eine Odyssee durch den Geräteschuppen, den Garten und sogar eine Kuckucksuhr, auf der May und Cody eng zusammenarbeiten müssen, um wieder menschlich zu werden.

Ich habe mich selten in meiner Voreinschätzung so geirrt. It Takes Two lässt sich ausschließlich zu zweit bewältigen und ich habe ein mainstream-taugliches, lockerleichtes Hüpfspiel mit Quick Time Events und unterfordernden Rätseln erwartet.

Stattdessen geht es bereits im ersten Kapitel heiß her und es werden Skills gefordert, die das aktive Mitdenken und präzise Geschicklichkeit erfordern. Das Leveldesign sprüht geradezu vor Ideen und reiht einen kreativen Gameplayeinfall an den nächsten. Jedes Kapitel erfordert eine eigene Spielmechanik: Im Schuppen kann Cody Nägel verschießen, während May den Hammer schwingt. Später werden Kämpfe gegen Wespenschwärme bestritten und Cody darf sich u. a. in Tomaten verwandeln.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, It Takes Two mit Partner oder Partnerin zu spielen: Es lohnt sich umso mehr! Aber auch ohne diesen Bonus ein Bombenspiel.


1. Inscryption (2021)



Ihr erwacht in einer dunklen Hütte. An einen Stuhl gebunden, seid ihr gezwungen, mit einem schaurigen Waldschrat das Kartenspiel Inscyrption zu spielen. Irgendwann dürft ihr sogar aufstehen und euch in der Hütte bewegen und entdeckt viele kleine Rätsel - verbirgt sich neben dem Kartenspiel auch ein Escape Room hier? Warum hat der man euch gefangen genommen? Ist es möglich, aus der Hütte auszubrechen?

Entwickler Daniel Mullins wurde durch sein Debütspiel Pony Island bekannt. High Concept mit einem coolen Twist und vielen Aha-Momenten. Inscryption geht deutlich weiter als das, denn im Kern steckt ein grandioses, süchtig machendes Deck Building Game mit Roguelite-Elementen. Wer Pony Island gespielt hat, wird auch hier den einen oder anderen Twist erwarten. Und wer mit solchen Konzepten nichts anfangen kann, der bricht wahrscheinlich irgendwann ab. Ich aber muss sagen: Ich würde gern mein Gehirn formatieren, um diesen Trip noch einmal ohne Vorwissen zu erleben.


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